(Ein Text unserer Praktikantin Vanessa Reichelt)
Die Blätter wechseln ihre Farben, die Tage werden kürzer und wir warten sehnlichst auf den Schnee, der alles ins friedliche Weiß versetzt. Viele stimmen mit voller Vorfreude in die Weihnachtszeit ein. Einen gefütterten Mantel, Mütze, Handschuhe und Schal ziehen wir uns zum Schutz an, um uns vor der Kälte zu schützen.
Doch wie schützen sich die, die keine Möglichkeit haben, sich winterfest zu kleiden? Die sich nicht in beheizten Räumlichkeiten aufwärmen, sondern unter freiem Himmel leben? Zum Beispiel die Tiere des Delitzscher Tiergartens.
Der Delitzscher Tiergarten ist ganzjährig geöffnet und bietet Besuchern so zu jeder Jahreszeit die Möglichkeit, über sechzig verschiedene Tierarten zu bestaunen. Die Tiere kommen sowohl aus heimischen als auch exotischen Orten. Ihre Lebensbedingungen unterscheiden sich deshalb stark voneinander. Um den Tieren trotzdem gerecht werden zu können, werden in den kalten Jahreszeiten bestimmte Maßnahmen getroffen, die zum Schutz vor Krankheiten und Unfällen dienen.
Auf die Frage wie die Tiere die unberechenbare, kühle Zeit des Jahres verbringen, warum sich auch ein Besuch im Herbst und Winter im Delitzscher Tiergarten lohnt und ob Tiere genauso schnell wie wir erkranken können, weiß Tiergartenleiterin Julia Gottschlich Antworten.
„Weil sich der Großteil der Tiere nicht genügend vor der Kälte schützen kann, verbringen viele von ihnen die Nacht in Gehegen. Je nach Belieben haben sie ganzjährig außerdem die Möglichkeit, sich jederzeit zurückziehen zu können.“
Falls es ihnen also tagsüber ebenfalls zu kalt wird, müssen sie nicht frieren. Ein paar wenige der Tiere, die vor allem aus exotischen Orten stammen, werden in den kühlen Jahreszeiten den ganzen Tag in warmen Gehegen gehalten. Ihr Körper kann nicht mit den niedrigen Temperaturen umgehen, weshalb sie ordnungsgemäß geschützt werden. Darunter zählen beispielsweise die kleinen pechschwarzen Affen namens Springtamarine. Um vor Verletzungen und Gefahren zu schützen, wird außerdem gestreut und die Ställe werden winterfest gemacht.
Das Wetter beeinflusst ansonsten die Tiere längst nicht so sehr wie uns. Sie sind nicht krankheitsanfälliger als in den wärmeren Jahreszeiten. Außerdem brauchen sie keine bestimmte Nahrung, um sich vor der Kälte besser zu schützen. Im Allgemeinen ändert sich im Tierpark Delitzsch im Herbst und Winter also nicht viel, weshalb auch ein Besuch im Winter nicht weniger lohnenswert ist als im Sommer.
Bei Anfragen werden Führungen zu diesem Thema angeboten, bei denen Besucher die Möglichkeit bekommen, ihre Fragen stellen zu können und einen neuen Einblick in das Leben der vielen facettenreichen Arten zu gewinnen.